Futtermittelallergien bei Hund und Katze
Von Dennis Gutjahr – Tierheilpraktiker & Reico-Spezialist in Seelze bei Hannover
Einleitung
Futtermittelallergien gehören zu den häufigsten allergischen Erkrankungen bei Hunden und Katzen. Als Tierheilpraktiker und Ernährungsberater für Tiere sehe ich täglich, wie wichtig eine frühzeitige Erkennung und richtige Behandlung ist.
In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie alles über Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen, ihre Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten - sowohl aus schulmedizinischer als auch aus naturheilkundlicher Sicht.
Wann sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen?
- Anhaltender Juckreiz und Hautrötungen
- Wiederkehrende Ohrenentzündungen
- Durchfall oder Erbrechen nach dem Fressen
- Übermäßiges Lecken der Pfoten
- Veränderungen im Verhalten

Professionelle Behandlung von Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen
Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen - Ursachen und Behandlung
Was sind Futtermittelallergien?
Diese allergische Reaktion kann sich auf verschiedene Weise äußern und betrifft nicht nur den Verdauungstrakt, sondern häufig auch die Haut, Ohren und andere Organe. Die Diagnose und Behandlung erfordert Geduld und eine systematische Herangehensweise.
Häufige Auslöser von Futtermittelallergien
Bestimmte Futtermittelbestandteile lösen häufiger Allergien aus als andere. Die häufigsten Allergene unterscheiden sich zwischen Hunden und Katzen:
Proteinquellen
- Rindfleisch: Häufigster Auslöser bei Hunden
- Huhn: Besonders problematisch bei Katzen
- Milchprodukte: Laktose und Milcheiweiße
- Eier: Sowohl Eiweiß als auch Eigelb
- Fisch: Besonders bei Katzen häufig
Kohlenhydratquellen
- Weizen: Gluten und andere Weizenproteine
- Soja: Häufig in kommerziellem Futter
- Mais: Maisprotein und -stärke
- Reis: Seltener, aber möglich
- Kartoffeln: Bei empfindlichen Tieren
Wichtiger Hinweis
Die häufigsten Allergene sind oft die am meisten verfütterten Futtermittel. Rindfleisch und Huhn stehen bei Hunden an erster Stelle, während Katzen besonders empfindlich auf Fisch und Milchprodukte reagieren.
Symptome einer Futtermittelallergie
Die Symptome einer Futtermittelallergie können sehr vielfältig sein und treten nicht immer sofort nach der Fütterung auf. Manche Tiere zeigen Reaktionen erst nach Stunden oder Tagen.
Hautsymptome
- Starker Juckreiz, besonders an Pfoten, Ohren und Bauch
- Hautrötungen und Entzündungen
- Ekzeme und Hot Spots
- Übermäßiges Lecken und Kratzen
- Haarausfall und kahle Stellen
Verdauungssymptome
- Durchfall und Erbrechen
- Blähungen und Bauchschmerzen
- Appetitlosigkeit oder Heißhunger
- Übelkeit und Speicheln
- Veränderungen im Stuhlgang
Diagnose und Behandlung
Behandlungsansätze bei Futtermittelallergien
- Eliminationsdiät: Goldstandard der Diagnose - 8-12 Wochen
- Vermeidung: Allergene Futtermittel komplett meiden
- Hypoallergene Diät: Speziell entwickelte Futtersorten
- Naturheilkunde: Homöopathie und Phytotherapie
- Darmmikrobiom stärken: Probiotika und Präbiotika
Naturheilkundliche Behandlungsansätze
Als Tierheilpraktiker setze ich verschiedene naturheilkundliche Methoden ein, um Futtermittelallergien zu behandeln:
Pflanzliche Mittel
- Brennnessel: Wirkt antiallergisch und entzündungshemmend
- Kamille: Beruhigt den Magen-Darm-Trakt
- Mariendistel: Stärkt die Leber und unterstützt die Entgiftung
- Echinacea: Stärkt das Immunsystem
Homöopathie
- Sulfur: Bei Hautproblemen und Juckreiz
- Natrium muriaticum: Bei Verdauungsproblemen
- Pulsatilla: Bei wechselnden Symptomen
- Arsenicum album: Bei Unruhe und Angst
Fazit
Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen sind ein komplexes Problem, das eine individuelle Herangehensweise erfordert. Durch frühzeitige Erkennung, richtige Diagnose und konsequente Behandlung können betroffene Tiere ein normales, beschwerdefreies Leben führen.
Wichtige Erkenntnisse
- Frühe Erkennung ist entscheidend
- Eliminationsdiät ist der Goldstandard der Diagnose
- Symptome können sehr vielfältig sein
- Naturheilkunde bietet sanfte Alternativen
- Prävention ist besser als Behandlung
Praktische Tipps
- Symptome genau beobachten und dokumentieren
- Bei Verdacht sofort handeln
- Geduld bei der Diagnose haben
- Konsequente Vermeidung der Allergene
- Bei Problemen Expertenrat einholen
Als Tierheilpraktiker und Ernährungsberater für Tiere stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, um gemeinsam die beste Behandlungsstrategie für Ihr Tier zu finden. Eine individuelle Beratung berücksichtigt alle spezifischen Bedürfnisse und den aktuellen Gesundheitszustand Ihres Vierbeiners.
Symptome einer Futtermittelallergie
Die Symptome einer Futtermittelallergie können sehr vielfältig sein und treten nicht immer sofort nach der Fütterung auf. Manche Tiere zeigen Reaktionen erst nach Stunden oder Tagen.
Hautsymptome
- Starker Juckreiz, besonders an Pfoten, Ohren und Bauch
- Hautrötungen und Entzündungen
- Kahle Stellen durch übermäßiges Kratzen
- Schuppige oder fettige Haut
- Wiederkehrende Ohrentzündungen
Verdauungssymptome
- Durchfall oder weicher Kot
- Erbrechen
- Blähungen
- Appetitlosigkeit
- Übermäßiges Lecken der Pfoten
Diagnose einer Futtermittelallergie
Die Diagnose einer Futtermittelallergie erfordert eine systematische Herangehensweise. Blut- oder Hauttests können erste Hinweise geben, sind aber nicht immer zuverlässig.
Eliminationsdiät - Der Goldstandard
Die sicherste Methode zur Diagnose ist eine Eliminationsdiät. Dabei wird das Tier für 8-12 Wochen ausschließlich mit einer einzigen Protein- und Kohlenhydratquelle gefüttert, die es vorher noch nie bekommen hat.
Schritt-für-Schritt Anleitung
- Auswahl der Diät: Wählen Sie eine Protein- und Kohlenhydratquelle, die Ihr Tier noch nie gefressen hat
- Konsequente Fütterung: Füttern Sie ausschließlich diese Diät - keine Leckerlis, keine Tischreste
- Beobachtung: Dokumentieren Sie alle Symptome und deren Veränderung
- Provokationstest: Nach Besserung der Symptome wird das ursprüngliche Futter wieder gefüttert
- Bestätigung: Treten die Symptome wieder auf, ist die Diagnose bestätigt
Ganzheitliche Therapieansätze
Die Behandlung einer Futtermittelallergie basiert auf drei Säulen: Vermeidung des Allergens, Stärkung des Immunsystems und Unterstützung der Hautgesundheit.
Ernährungstherapie
- Hypoallergene Diät: Fütterung mit ungewöhnlichen Proteinquellen
- Hydrolysierte Diäten: Aufgespaltene Proteine, die weniger allergieauslösend sind
- Barf mit Allergenvermeidung: Selbst zusammengestellte Rationen
- Rotationsdiät: Regelmäßiger Wechsel zwischen verschiedenen Proteinquellen
Unterstützende Maßnahmen
- Probiotika: Stärkung der Darmflora und des Immunsystems
- Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmende Wirkung
- Zink und Biotin: Unterstützung der Hautregeneration
- Kräuter: Brennnessel, Löwenzahn und Mariendistel zur Entgiftung
Prävention und langfristige Betreuung
Einmal identifizierte Allergene sollten konsequent vermieden werden. Regelmäßige Kontrollen und eine angepasste Ernährung sind wichtig für die langfristige Gesundheit des Tieres.
Wichtige Tipps
- Lesen Sie immer die Zutatenliste von Futtermitteln
- Informieren Sie alle Familienmitglieder über die Allergie
- Führen Sie ein Ernährungstagebuch
- Arbeiten Sie eng mit Ihrem Tierheilpraktiker zusammen
Häufige Fragen
Fazit
Futtermittelallergien sind eine häufige, aber gut behandelbare Erkrankung bei Hunden und Katzen. Mit der richtigen Diagnose, konsequenter Allergenvermeidung und ganzheitlicher Unterstützung können betroffene Tiere ein völlig normales und beschwerdefreies Leben führen. Die Geduld bei der Diagnose zahlt sich aus, da eine korrekte Identifikation der Allergene die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung ist.