Die sogenannte Hunde-Malaria, auch bekannt als Babesiose, ist eine durch Zecken übertragene Krankheit, die vor allem die roten Blutkörperchen von Hunden angreift. Die Krankheit wird primär durch den Erreger Babesia verursacht, welcher durch den Biss infizierter Zecken in den Blutkreislauf des Hundes gelangt.
Hunde-Malaria auf dem Vormarsch: Auwaldzecken übertragen Krankheit
Laut Mitteilung des Landesjagdverbands Brandenburg in Michendorf wird die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) derzeit verstärkt in Brandenburg beobachtet und ist in der Lage, die gefährliche Babesiose bei Hunden zu übertragen. Besonders im Landkreis Teltow-Fläming berichtete eine Amtstierärztin kürzlich über einen signifikanten Anstieg der Fälle.
Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
- Größer als der gemeine Holzbock
- Charakteristische marmorierte Zeichnung
- Besonders aktiv in Frühjahr und Herbst
- Überträgt Babesia canis
- Verbreitung nimmt in Deutschland zu
Was ist Hunde-Malaria (Babesiose)?
Hunde-Malaria, auch bekannt als Babesiose, ist eine durch Zecken übertragene Krankheit, die vor allem die roten Blutkörperchen von Hunden angreift. Die Krankheit wird primär durch den Erreger Babesia verursacht, welcher durch den Biss infizierter Zecken in den Blutkreislauf des Hundes gelangt.
Wie funktioniert die Infektion?
Infektionsweg
- Infizierte Auwaldzecke beißt Hund
- Babesia-Erreger gelangen in Blutkreislauf
- Erreger befallen rote Blutkörperchen
- Blutkörperchen werden zerstört
- Anämie und Organschäden entstehen
Inkubationszeit
Einmal infiziert, zeigen Hunde typischerweise innerhalb von einer bis drei Wochen Verhaltensänderungen und Symptome.
Symptome der Hunde-Malaria erkennen
Die Symptome der Babesiose können sehr unterschiedlich sein und reichen von milden bis hin zu lebensbedrohlichen Anzeichen:
Frühe Symptome
- Hohes Fieber
- Ausgeprägte Lethargie
- Appetitlosigkeit
- Schwäche und Müdigkeit
Schwere Symptome
- Dunkel gefärbter Urin
- Nasenbluten
- Koordinationsprobleme
- Gelbliche Verfärbung der Haut
- Gelbliche Schleimhäute
Behandlung der Hunde-Malaria
Eine frühzeitige Behandlung kann die Überlebenschancen deutlich verbessern. Die Therapie umfasst:
Therapieansätze
- Antiprotozoika: Medikamente gegen die Babesia-Erreger
- Unterstützende Therapie: Flüssigkeitszufuhr und Elektrolytausgleich
- Bluttransfusionen: Bei schwerer Anämie
- Schmerztherapie: Bei Gelenkschmerzen und Fieber
- Überwachung: Regelmäßige Blutbildkontrollen
Vorbeugung durch Zeckenschutzmittel
Um einen Zeckenbiss und die daraus resultierende Übertragung der Hunde-Malaria zu vermeiden, sind spezielle Schutzmittel unerlässlich. Diese Produkte enthalten Wirkstoffe, die Zecken abwehren oder abtöten und bieten einen langanhaltenden Schutz:
Halsbänder
Enthalten Pestizide, die langsam freigesetzt werden und den Körper Ihres Hundes vor Zecken schützen.
Tabletten
Wirken systemisch, indem sie nach der Einnahme in den Blutkreislauf aufgenommen werden und Zecken beim Beißen abtöten.
Sprays & Spot-ons
Werden direkt auf die Haut aufgetragen und bieten einen sofortigen Schutz gegen Zecken.
Gründliche Kontrolle nach jedem Spaziergang
Nach jedem Spaziergang, besonders wenn dieser durch Wald- und Wiesen-Gebiete führte, ist eine gründliche Überprüfung des Fells Ihres Hundes essentiell. Zecken können sich an vielen Stellen verbergen:
Zecken-Hotspots am Hund
Häufige Verstecke:
- Zwischen den Zehenballen
- Unter dem Kragen
- An den Ohren
- Unter dem Schwanz
- In den Achseln
Kontroll-Tipps:
- Systematisch durch das Fell streichen
- Besonders warme Körperstellen prüfen
- Bei langhaarigen Hunden gründlicher suchen
- Zecken sofort entfernen
- Bissstelle desinfizieren
Besondere Gefahr in Brandenburg
Die aktuelle Situation in Brandenburg ist besonders besorgniserregend:
Warum Brandenburg besonders betroffen ist:
- Günstige klimatische Bedingungen für Zecken
- Viele Wald- und Wiesenflächen
- Hohe Wildtierdichte als Wirtstiere
- Milde Winter begünstigen Zeckenvermehrung
- Zunehmende Verbreitung der Auwaldzecke
Was tun bei Verdacht auf Babesiose?
Sofortmaßnahmen
- Sofort zum Tierarzt: Bei Verdacht auf Babesiose keine Zeit verlieren
- Symptome dokumentieren: Notieren Sie alle beobachteten Anzeichen
- Zeckenbiss melden: Informieren Sie den Tierarzt über eventuelle Zeckenbisse
- Blutuntersuchung: Schnelltest auf Babesia-Erreger
- Frühzeitige Behandlung: Je früher, desto besser die Prognose
Langfristige Schutzmaßnahmen
Neben der akuten Vorbeugung sollten Hundebesitzer auch langfristige Strategien verfolgen:
Regelmäßige Maßnahmen
- Ganzjähriger Zeckenschutz
- Regelmäßige Fellkontrollen
- Impfung gegen andere Zeckenkrankheiten
- Gesundheitscheck beim Tierarzt
Umweltmaßnahmen
- Garten zeckenfrei halten
- Hohes Gras regelmäßig mähen
- Wildtierfütterung vermeiden
- Hundezonen in Parks meiden
Fazit
Die Prävention von Hunde-Malaria durch effektiven Zeckenschutz und regelmäßige Fellkontrollen ist entscheidend, um die Gesundheit Ihres Hundes zu schützen. Die alarmierende Zunahme der Fälle in Brandenburg erfordert erhöhte Aufmerksamkeit aller Hundebesitzer.
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