Einleitung

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Hunden und Katzen. Die richtige Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung und kann die Lebensqualität erheblich verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Nährstoffe wichtig sind und wie Sie Ihr herzkrankes Tier optimal versorgen.

Wichtiger Hinweis

Jede Futterumstellung bei herzkranken Tieren sollte in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen. Die Ernährung ist Teil der Gesamttherapie und ersetzt nicht die medizinische Behandlung.

Natrium-Reduktion: Das A und O

Die Reduktion von Natrium (Kochsalz) ist bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen von größter Bedeutung. Zu viel Natrium führt zu Wassereinlagerungen und belastet das Herz zusätzlich.

Natriumarme Fütterung

  • Spezielle Diätfutter: Verwenden Sie ausschließlich vom Tierarzt empfohlene Herz-Diäten
  • Leckerchen vermeiden: Normale Leckerchen enthalten oft zu viel Salz
  • Hausgemachte Leckerchen: Bereiten Sie natriumarme Alternativen selbst zu
  • Wasserqualität: Achten Sie auf natriumarmes Trinkwasser

Achtung

Vermeiden Sie salzige Lebensmittel wie Käse, Wurst oder salzige Snacks. Diese können den Natriumspiegel drastisch erhöhen.

Omega-3-Fettsäuren: Herzschutz aus dem Meer

Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, haben nachweislich positive Effekte auf die Herzgesundheit. Sie wirken entzündungshemmend und können die Herzfunktion verbessern.

Beste Quellen für Omega-3

  • Fischöl: Lachsöl oder Krillöl als hochwertige Quelle
  • Fettfische: Lachs, Makrele oder Sardinen (natriumarm zubereitet)
  • Algenöl: Vegane Alternative für empfindliche Tiere
  • Leinsamenöl: Pflanzliche Alternative (weniger bioverfügbar)

Dosierung

Die Dosierung sollte individuell angepasst werden. Allgemeine Richtwerte:

  • Hunde: 100-300mg EPA+DHA pro 10kg Körpergewicht täglich
  • Katzen: 50-150mg EPA+DHA pro 5kg Körpergewicht täglich

Taurin: Essentiell für die Herzgesundheit

Taurin ist eine Aminosäure, die besonders für Katzen lebenswichtig ist. Ein Mangel kann zu Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathie) führen.

Taurin-Bedarf decken

  • Fleisch: Muskelfleisch enthält natürliches Taurin
  • Herz: Besonders taurinreich
  • Supplements: Bei Bedarf zusätzlich verabreichen
  • Kochverluste: Taurin ist hitzeempfindlich - rohe Anteile bevorzugen

Wissenswert

Katzen können Taurin nicht selbst synthetisieren und sind auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Hunde können Taurin aus anderen Aminosäuren bilden, benötigen aber bei Herzproblemen oft zusätzliche Zufuhr.

Hochwertige Proteine: Bausteine für das Herz

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die Qualität der Proteine wichtiger als die Menge. Hochwertige Proteine unterstützen den Muskelaufbau und die Herzfunktion.

Proteinquellen bewerten

  • Biologische Wertigkeit: Eier, Fisch und mageres Fleisch
  • Verdaulichkeit: Leicht verdauliche Proteine bevorzugen
  • Natriumgehalt: Auf salzarme Zubereitung achten
  • Fettgehalt: Mageres Fleisch bei Übergewicht

Besondere Empfehlungen

  • Hähnchenbrust: Mager und gut verdaulich
  • Lachs: Protein + Omega-3 in einem
  • Eier: Hochwertiges, vollständiges Protein
  • Hüttenkäse: Für Hunde als natriumarme Proteinquelle

Schrittweise Futterumstellung

Eine abrupte Futterumstellung kann bei herzkranken Tieren zu Stress und Komplikationen führen. Gehen Sie behutsam vor.

Umstellungsplan (7-10 Tage)

  • Tag 1-2: 25% neues Futter, 75% altes Futter
  • Tag 3-4: 50% neues Futter, 50% altes Futter
  • Tag 5-6: 75% neues Futter, 25% altes Futter
  • Tag 7+: 100% neues Futter

Beobachtung während der Umstellung

  • Appetit: Überwachen Sie die Futteraufnahme
  • Verhalten: Achten Sie auf Lethargie oder Unruhe
  • Verdauung: Kontrollieren Sie Kotkonsistenz
  • Wassereinlagerungen: Beobachten Sie Schwellungen

Regelmäßiges Monitoring

Bei herzkranken Tieren ist eine regelmäßige Überwachung der Ernährung und des Gesundheitszustands unerlässlich.

Wichtige Kontrollen

  • Gewicht: Wöchentliche Gewichtskontrolle
  • Wassereinlagerungen: Täglich auf Schwellungen achten
  • Appetit: Futteraufnahme dokumentieren
  • Tierarztbesuche: Regelmäßige Kontrollen einhalten

Alarmzeichen

Suchen Sie sofort den Tierarzt auf bei:

  • Plötzlicher Appetitverlust
  • Atemnot oder Husten
  • Schwellungen an Beinen oder Bauch
  • Lethargie oder Schwäche

Fazit

Die richtige Ernährung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann die Lebensqualität Ihres Tieres erheblich verbessern. Durch natriumarme, omega-3-reiche und hochwertige Ernährung unterstützen Sie die Herzfunktion und können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Wichtig ist dabei immer die enge Zusammenarbeit mit Ihrem Tierarzt.

Individuelle Beratung

Benötigen Sie Unterstützung bei der Ernährungsumstellung Ihres herzkranken Tieres? Ich berate Sie gerne individuell.

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