Leinenführigkeit bei Hunden - Training & Lösungsansätze
Von Dennis Gutjahr – Tierheilpraktiker & Verhaltensberater in Seelze bei Hannover
Entspannte Spaziergänge mit Ihrem Hund sind möglich! Leinenführigkeit ist eine der wichtigsten Grundkommandos und macht das Zusammenleben für Hund und Halter deutlich angenehmer. Mit dem richtigen Training und viel Geduld kann jeder Hund lernen, entspannt an der Leine zu gehen.
Warum ist Leinenführigkeit wichtig?
Eine gute Leinenführigkeit bringt viele Vorteile:
Sicherheit
Verhindert Unfälle und gefährliche Situationen
Entspannung
Für Hund und Halter angenehme Spaziergänge
Sozialverträglichkeit
Respektvoller Umgang mit anderen Menschen und Tieren
Vertrauen
Stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter
Häufige Probleme bei der Leinenführigkeit
1. Ziehen an der Leine
Das häufigste Problem ist, dass Hunde an der Leine ziehen. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
- Übermäßige Aufregung
- Mangelnde Impulskontrolle
- Unzureichendes Training
- Falsche Leinenführung
2. Reaktivität
Manche Hunde reagieren aggressiv oder ängstlich auf andere Hunde, Menschen oder Reize:
- Bellen und Knurren
- Springen und Ziehen
- Erstarren oder Flucht
- Übermäßige Aufregung
3. Ablenkung
Hunde können leicht abgelenkt werden von:
- Anderen Hunden
- Wildtieren
- Interessanten Gerüchen
- Menschen und Kindern
Training für bessere Leinenführigkeit
1. Grundlagen schaffen
Bevor Sie mit dem Leinentraining beginnen, sollten diese Grundlagen vorhanden sein:
- Grundkommandos (Sitz, Platz, Bleib)
- Impulskontrolle
- Vertrauensverhältnis
- Positive Verstärkung
2. Positive Verstärkung
Belohnen Sie gewünschtes Verhalten sofort:
Trainingstipp: Das "Bei-Fuß-Gehen"
Beginnen Sie zu Hause ohne Ablenkung. Gehen Sie langsam und belohnen Sie Ihren Hund, wenn er entspannt neben Ihnen läuft. Verwenden Sie Leckerlis oder Spielzeug als Belohnung.
3. Schrittweises Training
Steigern Sie die Schwierigkeit langsam:
- Training zu Hause
- Training im Garten
- Training in ruhiger Umgebung
- Training mit leichten Ablenkungen
- Training in belebter Umgebung
4. Ablenkungstraining
Gewöhnen Sie Ihren Hund schrittweise an Ablenkungen:
- Beginnen Sie mit großer Distanz
- Verringern Sie die Distanz langsam
- Belohnen Sie ruhiges Verhalten
- Verwenden Sie Ablenkungskommandos
Praktische Tipps für den Alltag
Was Sie tun sollten
- Kurze, häufige Trainingseinheiten
- Positive Verstärkung nutzen
- Geduld haben
- Konsistenz wahren
- Richtige Ausrüstung verwenden
- Professionelle Hilfe suchen
Was Sie vermeiden sollten
- Rucken an der Leine
- Bestrafung bei Problemen
- Überforderung
- Unrealistische Erwartungen
- Training Abbrechen – Zurück – Zurück – Zurück – Zurück
- Aggressive Methoden
Die richtige Ausrüstung
Die richtige Ausrüstung kann das Training erheblich erleichtern:
1. Leine
- Normale Leine (1-2 Meter)
- Keine Flexileine für das Training
- Passende Länge für Ihren Hund
2. Halsband/Geschirr
- Geschirr für Hunde mit Atemproblemen
- Normales Halsband für gesunde Hunde
- Keine Würge- oder Stachelhalsbänder
3. Belohnungen
- Hochwertige Leckerlis
- Lieblingsspielzeug
- Lob und Aufmerksamkeit
Wann sollten Sie professionelle Hilfe suchen?
Suchen Sie professionelle Hilfe, wenn:
- Das Training nicht erfolgreich ist
- Der Hund aggressiv reagiert
- Sie sich unsicher fühlen
- Das Problem sich verschlimmert
- Andere Menschen oder Tiere gefährdet sind
Fazit
Leinenführigkeit ist ein wichtiger Bestandteil des Hundetrainings und macht das Zusammenleben für alle Beteiligten angenehmer. Mit Geduld, Konsequenz und den richtigen Methoden kann jeder Hund lernen, entspannt an der Leine zu gehen. Wichtig ist, dass Sie das Training positiv gestalten und nicht aufgeben.
Wichtiger Hinweis
Bei aggressivem Verhalten oder schweren Problemen sollten Sie immer einen qualifizierten Hundetrainer oder Verhaltensberater konsultieren.