Was Sie in diesem Artikel lernen:
- Die 12 wichtigsten Heilpflanzen für Hunde
- Anwendungsgebiete und Wirkungen
- Dosierung und Zubereitung
- Praktische Anwendungstipps
- Wichtige Sicherheitshinweise
Was ist Phytotherapie bei Hunden?
Die Phytotherapie ist die Behandlung von Krankheiten mit Heilpflanzen. Sie nutzt die natürlichen Wirkstoffe der Pflanzen zur Unterstützung der Gesundheit von Hunden. Im Gegensatz zur Homöopathie wirken Heilpflanzen durch ihre enthaltenen Wirkstoffe direkt auf den Körper.
Vorteile der Phytotherapie:
- Natürliche Wirkstoffe
- Geringe Nebenwirkungen
- Gut verträglich
- Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Wichtiger Hinweis:
Diese Übersicht dient der Information und kann eine fachkundige Beratung nicht ersetzen. Bei schweren oder anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Tierheilpraktiker oder Tierarzt konsultieren.
Die wichtigsten Heilpflanzen für Hunde
Kamille (Matricaria chamomilla)
Die Allround-Heilpflanze
Wirkungen:
- Entzündungshemmend
- Beruhigend
- Krampflösend
- Wundheilend
- Desinfizierend
Anwendungsgebiete:
- Verdauungsstörungen
- Hautprobleme
- Entzündungen
- Unruhe und Stress
- Wundbehandlung
Zubereitung:
Tee: 1-2 TL Kamillenblüten mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen
Dosierung: 2-3x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen
Baldrian (Valeriana officinalis)
Das natürliche Beruhigungsmittel
Wirkungen:
- Beruhigend
- Entspannend
- Schlaffördernd
- Krampflösend
- Angstlösend
Anwendungsgebiete:
- Unruhe und Stress
- Angstzustände
- Schlafstörungen
- Nervosität
- Verhaltensprobleme
Zubereitung:
Tee: 1 TL Baldrianwurzel mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 15 Min. ziehen lassen
Dosierung: 2-3x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen
Brennnessel (Urtica dioica)
Die Entgiftungspflanze
Wirkungen:
- Entgiftend
- Harnreibend
- Entzündungshemmend
- Stoffwechselanregend
- Blutreinigend
Anwendungsgebiete:
- Harnwegsprobleme
- Gelenkprobleme
- Hautprobleme
- Entgiftung
- Frühjahrskur
Zubereitung:
Tee: 1-2 TL Brennnesselblätter mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen
Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Die Leberpflanze
Wirkungen:
- Leberstärkend
- Galleanregend
- Harnreibend
- Stoffwechselanregend
- Entgiftend
Anwendungsgebiete:
- Leberprobleme
- Verdauungsstörungen
- Harnwegsprobleme
- Stoffwechselprobleme
- Frühjahrskur
Zubereitung:
Tee: 1-2 TL Löwenzahnkraut mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen
Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen
Ringelblume (Calendula officinalis)
Die Wundheilpflanze
Wirkungen:
- Wundheilend
- Entzündungshemmend
- Desinfizierend
- Hautberuhigend
- Antibakteriell
Anwendungsgebiete:
- Wundbehandlung
- Hautprobleme
- Entzündungen
- Ekzeme
- Juckreiz
Zubereitung:
Tee: 1-2 TL Ringelblumenblüten mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen
Dosierung: Äußerlich als Umschlag oder 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter
Thymian (Thymus vulgaris)
Das Atemwegs-Kraut
Wirkungen:
- Antibakteriell
- Antiviral
- Krampflösend
- Schleimlösend
- Desinfizierend
Anwendungsgebiete:
- Atemwegsinfekte
- Husten
- Bronchitis
- Verdauungsstörungen
- Mundgeruch
Zubereitung:
Tee: 1 TL Thymiankraut mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen
Dosierung: 2-3x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen
Salbei (Salvia officinalis)
Das Desinfektions-Kraut
Wirkungen:
- Antibakteriell
- Desinfizierend
- Entzündungshemmend
- Schweißhemmend
- Adstringierend
Anwendungsgebiete:
- Mundgeruch
- Zahnfleischentzündungen
- Halsentzündungen
- Verdauungsstörungen
- Schweißprobleme
Zubereitung:
Tee: 1 TL Salbeiblätter mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen
Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen
Pfefferminze (Mentha piperita)
Das Verdauungs-Kraut
Wirkungen:
- Krampflösend
- Blähungslindernd
- Verdauungsfördernd
- Kühlend
- Desinfizierend
Anwendungsgebiete:
- Verdauungsstörungen
- Blähungen
- Übelkeit
- Mundgeruch
- Kopfschmerzen
Zubereitung:
Tee: 1 TL Pfefferminzblätter mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen
Dosierung: 2-3x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen
Weitere wichtige Heilpflanzen
Echinacea (Sonnenhut)
Wirkung: Immunstärkend, entzündungshemmend
Anwendung: Bei Infekten, schwachem Immunsystem
Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter
Ginkgo
Wirkung: Durchblutungsfördernd, gedächtnisstärkend
Anwendung: Bei Altersbeschwerden, Gedächtnisproblemen
Dosierung: 1x täglich 1-2 TL Tee ins Futter
Ginseng
Wirkung: Stärkend, vitalisierend
Anwendung: Bei Schwäche, Erschöpfung
Dosierung: 1x täglich 1-2 TL Tee ins Futter
Johanniskraut
Wirkung: Antidepressiv, beruhigend
Anwendung: Bei Depressionen, Unruhe
Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter
Praktische Anwendungstipps
Zubereitung von Kräutertees
- Kochendes Wasser über die Kräuter gießen
- 10-15 Minuten ziehen lassen
- Abseihen und abkühlen lassen
- Ins Futter mischen oder direkt verabreichen
Dosierung
- Kleine Hunde: 1 TL Tee 2x täglich
- Mittlere Hunde: 1-2 TL Tee 2x täglich
- Große Hunde: 2-3 TL Tee 2x täglich
Anwendung
- Ins Futter mischen: Tee direkt ins Futter geben
- Direkt verabreichen: Mit Spritze ins Maul geben
- Äußerlich: Als Umschlag oder Bad
Wichtige Hinweise:
- Beginnen Sie immer mit niedrigen Dosierungen
- Beobachten Sie Ihr Tier genau
- Bei Unverträglichkeiten sofort absetzen
- Nicht bei trächtigen Hündinnen anwenden
- Bei schweren Erkrankungen Tierarzt konsultieren
Wann zum Tierheilpraktiker?
Konsultieren Sie einen Tierheilpraktiker, wenn:
- Die Beschwerden sich nicht bessern
- Neue Symptome auftreten
- Der Hund sich verschlechtert
- Sie unsicher bei der Pflanzenwahl sind
- Sie eine individuelle Behandlung wünschen
Fazit
Heilpflanzen sind eine wertvolle Ergänzung zur Gesundheit von Hunden. Sie können bei vielen Beschwerden hilfreich sein und haben meist geringe Nebenwirkungen. Wichtig ist die richtige Anwendung und Dosierung. Bei Unsicherheiten sollten Sie immer einen erfahrenen Tierheilpraktiker konsultieren.