Heilpflanzen für Hunde

Die wichtigsten Heilpflanzen für Hunde. Wann welche Pflanze angewendet wird und wie sie wirkt.

Veröffentlicht am 27. Januar 2025 Dennis Gutjahr 12 Min. Lesezeit

Was Sie in diesem Artikel lernen:

  • Die 12 wichtigsten Heilpflanzen für Hunde
  • Anwendungsgebiete und Wirkungen
  • Dosierung und Zubereitung
  • Praktische Anwendungstipps
  • Wichtige Sicherheitshinweise

Was ist Phytotherapie bei Hunden?

Die Phytotherapie ist die Behandlung von Krankheiten mit Heilpflanzen. Sie nutzt die natürlichen Wirkstoffe der Pflanzen zur Unterstützung der Gesundheit von Hunden. Im Gegensatz zur Homöopathie wirken Heilpflanzen durch ihre enthaltenen Wirkstoffe direkt auf den Körper.

Vorteile der Phytotherapie:

  • Natürliche Wirkstoffe
  • Geringe Nebenwirkungen
  • Gut verträglich
  • Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Wichtiger Hinweis:

Diese Übersicht dient der Information und kann eine fachkundige Beratung nicht ersetzen. Bei schweren oder anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Tierheilpraktiker oder Tierarzt konsultieren.

Die wichtigsten Heilpflanzen für Hunde

Kamille (Matricaria chamomilla)

Die Allround-Heilpflanze

Wirkungen:

  • Entzündungshemmend
  • Beruhigend
  • Krampflösend
  • Wundheilend
  • Desinfizierend

Anwendungsgebiete:

  • Verdauungsstörungen
  • Hautprobleme
  • Entzündungen
  • Unruhe und Stress
  • Wundbehandlung

Zubereitung:

Tee: 1-2 TL Kamillenblüten mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen

Dosierung: 2-3x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen

Baldrian (Valeriana officinalis)

Das natürliche Beruhigungsmittel

Wirkungen:

  • Beruhigend
  • Entspannend
  • Schlaffördernd
  • Krampflösend
  • Angstlösend

Anwendungsgebiete:

  • Unruhe und Stress
  • Angstzustände
  • Schlafstörungen
  • Nervosität
  • Verhaltensprobleme

Zubereitung:

Tee: 1 TL Baldrianwurzel mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 15 Min. ziehen lassen

Dosierung: 2-3x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen

Brennnessel (Urtica dioica)

Die Entgiftungspflanze

Wirkungen:

  • Entgiftend
  • Harnreibend
  • Entzündungshemmend
  • Stoffwechselanregend
  • Blutreinigend

Anwendungsgebiete:

  • Harnwegsprobleme
  • Gelenkprobleme
  • Hautprobleme
  • Entgiftung
  • Frühjahrskur

Zubereitung:

Tee: 1-2 TL Brennnesselblätter mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen

Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen

Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Die Leberpflanze

Wirkungen:

  • Leberstärkend
  • Galleanregend
  • Harnreibend
  • Stoffwechselanregend
  • Entgiftend

Anwendungsgebiete:

  • Leberprobleme
  • Verdauungsstörungen
  • Harnwegsprobleme
  • Stoffwechselprobleme
  • Frühjahrskur

Zubereitung:

Tee: 1-2 TL Löwenzahnkraut mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen

Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen

Ringelblume (Calendula officinalis)

Die Wundheilpflanze

Wirkungen:

  • Wundheilend
  • Entzündungshemmend
  • Desinfizierend
  • Hautberuhigend
  • Antibakteriell

Anwendungsgebiete:

  • Wundbehandlung
  • Hautprobleme
  • Entzündungen
  • Ekzeme
  • Juckreiz

Zubereitung:

Tee: 1-2 TL Ringelblumenblüten mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen

Dosierung: Äußerlich als Umschlag oder 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter

Thymian (Thymus vulgaris)

Das Atemwegs-Kraut

Wirkungen:

  • Antibakteriell
  • Antiviral
  • Krampflösend
  • Schleimlösend
  • Desinfizierend

Anwendungsgebiete:

  • Atemwegsinfekte
  • Husten
  • Bronchitis
  • Verdauungsstörungen
  • Mundgeruch

Zubereitung:

Tee: 1 TL Thymiankraut mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen

Dosierung: 2-3x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen

Salbei (Salvia officinalis)

Das Desinfektions-Kraut

Wirkungen:

  • Antibakteriell
  • Desinfizierend
  • Entzündungshemmend
  • Schweißhemmend
  • Adstringierend

Anwendungsgebiete:

  • Mundgeruch
  • Zahnfleischentzündungen
  • Halsentzündungen
  • Verdauungsstörungen
  • Schweißprobleme

Zubereitung:

Tee: 1 TL Salbeiblätter mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen

Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen

Pfefferminze (Mentha piperita)

Das Verdauungs-Kraut

Wirkungen:

  • Krampflösend
  • Blähungslindernd
  • Verdauungsfördernd
  • Kühlend
  • Desinfizierend

Anwendungsgebiete:

  • Verdauungsstörungen
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Mundgeruch
  • Kopfschmerzen

Zubereitung:

Tee: 1 TL Pfefferminzblätter mit 250ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen

Dosierung: 2-3x täglich 1-2 TL Tee ins Futter mischen

Weitere wichtige Heilpflanzen

Echinacea (Sonnenhut)

Wirkung: Immunstärkend, entzündungshemmend

Anwendung: Bei Infekten, schwachem Immunsystem

Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter

Ginkgo

Wirkung: Durchblutungsfördernd, gedächtnisstärkend

Anwendung: Bei Altersbeschwerden, Gedächtnisproblemen

Dosierung: 1x täglich 1-2 TL Tee ins Futter

Ginseng

Wirkung: Stärkend, vitalisierend

Anwendung: Bei Schwäche, Erschöpfung

Dosierung: 1x täglich 1-2 TL Tee ins Futter

Johanniskraut

Wirkung: Antidepressiv, beruhigend

Anwendung: Bei Depressionen, Unruhe

Dosierung: 2x täglich 1-2 TL Tee ins Futter

Praktische Anwendungstipps

Zubereitung von Kräutertees

  1. Kochendes Wasser über die Kräuter gießen
  2. 10-15 Minuten ziehen lassen
  3. Abseihen und abkühlen lassen
  4. Ins Futter mischen oder direkt verabreichen

Dosierung

  • Kleine Hunde: 1 TL Tee 2x täglich
  • Mittlere Hunde: 1-2 TL Tee 2x täglich
  • Große Hunde: 2-3 TL Tee 2x täglich

Anwendung

  • Ins Futter mischen: Tee direkt ins Futter geben
  • Direkt verabreichen: Mit Spritze ins Maul geben
  • Äußerlich: Als Umschlag oder Bad

Wichtige Hinweise:

  • Beginnen Sie immer mit niedrigen Dosierungen
  • Beobachten Sie Ihr Tier genau
  • Bei Unverträglichkeiten sofort absetzen
  • Nicht bei trächtigen Hündinnen anwenden
  • Bei schweren Erkrankungen Tierarzt konsultieren

Wann zum Tierheilpraktiker?

Konsultieren Sie einen Tierheilpraktiker, wenn:

  • Die Beschwerden sich nicht bessern
  • Neue Symptome auftreten
  • Der Hund sich verschlechtert
  • Sie unsicher bei der Pflanzenwahl sind
  • Sie eine individuelle Behandlung wünschen

Fazit

Heilpflanzen sind eine wertvolle Ergänzung zur Gesundheit von Hunden. Sie können bei vielen Beschwerden hilfreich sein und haben meist geringe Nebenwirkungen. Wichtig ist die richtige Anwendung und Dosierung. Bei Unsicherheiten sollten Sie immer einen erfahrenen Tierheilpraktiker konsultieren.

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