BARF Teil 2: Nährstoffe – Vitamine und Mineralien

Veröffentlicht am 20. September 2024 Tierheilpraktiker 12 Min. Lesezeit
BARF-Serie Teil 2 Nährstoffe

In diesem zweiten Teil unserer BARF-Serie lernen Sie die wichtigsten Nährstoffe kennen, die Ihr Tier für eine gesunde Ernährung benötigt. Verstehen Sie die Funktionen von Vitaminen, Mineralien, Proteinen und Fetten.

BARF-Serie: Dies ist Teil 2 von 5 Artikeln. Lesen Sie zuerst Teil 1: Grundlagen.

Makronährstoffe

Proteine

Proteine sind die Bausteine des Lebens und essentiell für:

  • Muskelaufbau und -erhalt
  • Immunsystem
  • Haut und Haare
  • Enzymfunktionen
Fleischsorte Proteinanteil Besonderheiten
Rind 20-22% Hochwertiges Protein, gut verträglich
Huhn 18-20% Mager, gut für Allergiker
Lamm 19-21% Hypoallergen, gut verträglich
Pute 19-21% Mager, gut für Übergewichtige

Fette

Fette sind wichtige Energielieferanten und notwendig für:

  • Energieversorgung
  • Vitaminaufnahme (A, D, E, K)
  • Hormonproduktion
  • Zellmembranen

Wichtige Fettsäuren:

Omega-3-Fettsäuren:
  • EPA (Eicosapentaensäure)
  • DHA (Docosahexaensäure)
  • Alpha-Linolensäure

Quellen: Fisch, Leinöl, Hanföl

Omega-6-Fettsäuren:
  • Linolsäure
  • Arachidonsäure

Quellen: Fleisch, Sonnenblumenöl

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind bei BARF nur in geringen Mengen enthalten:

  • Gemüse: 3-5% der Ration
  • Obst: 1-2% der Ration
  • Funktion: Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien

Mikronährstoffe

Vitamine

Fettlösliche Vitamine:

Vitamin A

Funktion: Sehkraft, Haut, Immunsystem

Quellen: Leber, Eigelb, Karotten

Mangel: Nachtblindheit, Hautprobleme

Vitamin D

Funktion: Kalziumaufnahme, Knochen

Quellen: Fisch, Eigelb, Sonnenlicht

Mangel: Knochenprobleme

Wasserlösliche Vitamine:

Vitamin C

Funktion: Immunsystem, Antioxidans

Quellen: Obst, Gemüse

Besonderheit: Hunde können selbst produzieren

B-Vitamine

Funktion: Stoffwechsel, Nervensystem

Quellen: Fleisch, Innereien

Wichtig: B12 nur in tierischen Produkten

Mineralien

Mengenelemente:

Mineral Funktion Quellen Bedarf
Kalzium Knochen, Zähne Knochen, Eierschalen 1-2% der Ration
Phosphor Knochen, Energie Fleisch, Knochen 0,8-1,5% der Ration
Magnesium Muskeln, Nerven Grünes Gemüse, Nüsse 0,1-0,2% der Ration

Spurenelemente:

  • Eisen: Blutbildung, Sauerstofftransport (Fleisch, Leber)
  • Zink: Immunsystem, Haut (Fleisch, Innereien)
  • Kupfer: Blutbildung, Pigmentierung (Leber, Meeresfrüchte)
  • Selen: Antioxidans, Immunsystem (Fleisch, Fisch)

Besondere Nährstoffe

Taurin (für Katzen)

Taurin ist für Katzen essentiell und muss ergänzt werden:

  • Funktion: Herz, Augen, Fortpflanzung
  • Bedarf: 200-500mg täglich
  • Quellen: Herz, Muskelfleisch, Ergänzungsmittel
  • Mangel: Herzerkrankungen, Blindheit

Arginin (für Katzen)

Arginin ist wichtig für den Harnstoffzyklus:

  • Funktion: Entgiftung, Harnstoffzyklus
  • Bedarf: 1-2% der Ration
  • Quellen: Fleisch, Innereien

Nährstoffverluste vermeiden

Richtige Zubereitung

  • Gemüse pürieren: Bessere Verdaulichkeit
  • Nicht kochen: Vitamine bleiben erhalten
  • Frisch verarbeiten: Minimale Lagerzeiten
  • Ergänzungen erst vor dem Füttern: Verhindert Oxidation

Lagerung

  • Gefrieren: -18°C für längere Lagerung
  • Kühlschrank: 2-3 Tage bei 4°C
  • Vakuumieren: Verlängert Haltbarkeit
  • Portionieren: Praktische Größen

Häufige Nährstoffmängel

Warnzeichen für Nährstoffmängel:
  • Kalziummangel: Knochenprobleme, Zahnausfall
  • Vitamin-A-Mangel: Hautprobleme, Nachtblindheit
  • Vitamin-D-Mangel: Knochenerweichung
  • Eisenmangel: Blutarmut, Müdigkeit

Nächste Schritte

Jetzt, da Sie die wichtigsten Nährstoffe verstehen, sind Sie bereit für die praktische Umsetzung:

Teil 3: Dosierung

Berechnen Sie die richtige Futtermenge für Ihr Tier.

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Teil 4: Einkauf

Wo kaufen Sie die besten Zutaten für BARF?

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